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 BUCKELMANN UND DIE NORDSEEKRISE (Erster Teil)

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rainerWsauer




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BeitragThema: BUCKELMANN UND DIE NORDSEEKRISE (Erster Teil)   BUCKELMANN UND DIE NORDSEEKRISE (Erster Teil) Icon_minitime2008-08-08, 10:40

Es war am 21. Januar, exakt um 22 Uhr 14, als Buckelmann sich übergeben musste. Übergeben war noch ein harmloser Ausdruck für das, was sich in nach der Übergabe in seiner Toilettenschüssel abspielte. Und er wusste, zu dieser Form oralen Läuterung würde später am Abend noch eine Reinigung des Darmtraktes hinzukommen, gefolgt von krampfartigen Magenschmerzen. Derweil schwammen in der Schüssel nicht weniger als dreiundzwanzigeinhalb Portionen Grillfisch, rund 3,7 kg Pommes und etliche Terrinen Remouladensauce um die Wette. Zu guter Letzt förderte Buckelmanns Magen auch noch mehrere halbverdaute Zitronenecken zutage, die er im Eifer des Gefechtes gleich mit eingenommen hatte.

Dabei hatte das Seegefecht im Grunde harmlos angefangen. Am Sonntagnachmittag war Buckelmann spazieren gegangen und hatte interessiert vor einem Plakat der Nordsee Fisch-Spezialitäten GmbH aus Bremerhaven Halt gemacht. Ein netter junger Matrose, für Buckelmann ohne Zweifel ein Enkel des legendären Käpt'n Seebärs, lächelte ihn an und dabei trug zwei riesengroße Teller voll mit Backfisch vor sich her und sagte "Grillfisch satt!" zu Buckelmann. Weiter stand dort zu lesen: "1-mal zahlen, x-mal schlemmen! - Freuen Sie sich ab 15 Uhr auf Grillfisch satt! Für nur 5 Euro 95 können Sie so oft Grillfisch und Pommes nachbestellen, wie Sie essen möchten. Wir wünschen guten Appetit!" - Das gefiel Buckelmann, um nicht zu sagen. diese Botschaft gefiel ihm sogar außerordentlich.

Auf den kommenden Mittwoch Nachmittag hatte sich Buckelmann gut vorbereitet. Zwei Tage lang hatte er komplett gefastet, den 'Hungerkünstler' von Kafka gelesen und bis zum Nachmittag nur noch Mineralwasser zu sich genommen. Dann war er kurz vor 15 Uhr zum Nordsee-Restaurant in der Fußgängerzone gegangen, hatte sich dort in die Schlange wartender Möchtegern-Esser eingereiht um dann gegen zwanzig nach Drei seine 5 Euro 95 bezahlen zu können - seine Eintrittskarte in die Welt der Gourmands.

Buckelmann ouvertürte mit Rotbarschfilets vom Grill und bekam von der netten Dame mit dem blauen Halstuch hinter dem Tresen auch gleich noch interessante Zusatzinformationen. "Wie Sie vielleicht wissen ist der Rotbarsch ein Raubfisch, der im Nordatlantik vor Schottland und Island vorkommt. Sein Lebensraum ist der Küstenbereich, aber auch freischwimmend gibt es ihn und er bewegt sich üblicherweise in etwa 200 Metern Meerestiefe. Neben kleinen Heringen frisst er ab und an auch Plankton. Sein Filet ist zartrosa, er hat einen herzhaften Geschmack und zerfällt nicht beim Backen oder Grillen."

"Danke", sagte Buckelmann mit noch vollem Mund und verlangte bereits nach der zweiten Portion. Als er sie beendet hatte, variierte er sein Mahl, stieg erst um auf Alaska-Seelachs ("Dieser Fisch zeichnet sich durch sein mageres weißes Fleisch aus ..."), wechselte dann zum Alaska-Pollak ("Der Pollak ist an den Küsten des Nordpazifiks beheimatet... "), kostete anschließend noch zwei Portionen traditionelles Seelachsfilet ("Die hier verwendete Rohware stammt vom Köhler ...") und entschied sich anschließend für den Blauen Seehecht 'Prestige' ("Die Hauptfanggebiete befinden sich vor Portugal, Spanien und Frankreich ...").

Inzwischen hatte Buckelmann schon fast die Aufmerksamkeit aller, im Restaurant befindlichen Menschen auf sich gezogen. Noch niemals zuvor hatte man dort Jemanden sieben Portionen Fisch inklusive Beilagen verspeisen sehen - schon gar nicht für 5 Euro 95. Doch Buckelmann verlange seinem Magen und den Angestellten des Nordsee-Restaurants noch mehr ab und verlangte ein Schollenfilet ("Schollen sind die beliebtesten Plattfische in Europa ..."), bevor er sich zum Abschluss noch zwei gegrillte Fischfrikadellen reichen lies. Damit endete Buckelmanns erster Gang.

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